Mag. Eveline Aichholzer | Psychotherapie

Traumatherapie

Rechtzeitige professionelle Unterstützung kann verhindern, dass Traumafolgestörungen dauerhaft werden und spätere Belastungsreaktionen nach sich ziehen. Mit modernen Methoden wie EMDR und BRAINSPOTTING kann bereits in der Akutphase gezielt einer dysfunktionalen Abspeicherung des traumatischen Erlebnisses entgegen gewirkt werden.


Was ist ein Trauma?

Der Begriff Trauma (griech.: Wunde) lässt sich bildhaft als eine "seelische Verletzung" verstehen, zu der es bei einer Überforderung der psychischen Schutz- und Verarbeitungsmechanismen durch ein traumatisierendes Erlebnis kommen kann.

Selbstheilung/Selbstregulation

Nicht jedes traumatische Ereignis führt automatisch zu einem psycho- oder posttraumatischen Belastungssyndrom (PTBS). Grundsätzlich ist das Gehirn ein selbstregulierendes und somit heilungsfähiges Organ. Es beobachtet und reguliert den gesamten Organismus und auch sich selbst.

Der normale Verlauf nach einem traumatischen Erlebnis

Grundsätzlich ist der Mensch auch für Konfrontationen mit Situationen allergrößter Bedrohung ausgestattet. Posttraumatisches Stresserleben ist nicht unnormal oder ein Zeichen von Schwäche, sondern ein Signal dafür, dass das Gehirn bemüht ist, Erlebtes zu verarbeiten. Es ist eine natürliche Reaktion des Körpers und der Psyche auf eine zutiefst belastende Erfahrung.

Der normale Traumaverlauf lässt sich in drei Phasen einteilen:

  1. Schockphase
  2. Einwirkungsphase
  3. Erholungsphase

In der Regel dauert es mehrere Wochen bis der Mensch die Erinnerungen verarbeitet hat und zu seinem inneren Gleichgewicht zurückfindet.

Wie entstehen Traumafolgestörungen

Wenn das auslösende Geschehen jedoch zu überwältigend ist oder wenn weder Kampf noch Flucht möglich ist, dann bleibt dem Gehirn nichts anderes übrig, als Totstellen oder Einfrieren. Meist wird die traumatische Erfahrung auch fragmentiert, sodass das Ereignis zunächst kaum mehr zusammenhängend erinnert werden kann. Im Gehirn können jedoch nur vollständig zusammengesetzte Erlebnisse abgespeichert und integriert werden. Wenn jedoch die Puzzlesteine nicht zusammen sind, kann der betroffene Mensch das erschütternde Erlebnis nicht verarbeiten und es entwickelt sich eine Traumafolgestörung.

Diese eingefrorenen Erinnerungen können unvermittelt wieder auftauchen, entweder unmittelbar nach dem traumatischen Geschehen, aber auch erst Jahre oder Jahrzehnte später.

 

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